Ushiro-goshi
後腰
Hüftgegenwurf
Beim Ushiro-goshi (Hüftgegenwurf) wird Uke durch koordinierten Einsatz von Toris Hüfte und Beinen nach oben geschleudert und dann auf den Rücken fallen gelassen.
- 10
Gruppe:
- 10
Gokyo:
Technikbeschreibung
Uke geht zuerst mit dem rechten, dann mit dem rechten Fuß zurück und zieht Tori dabei nach vorne. Tori geht zuerst mit dem linken, dann mit dem rechten und dann wieder mit dem linken Fuß vor und will anschließend mit seinem rechten Fuß noch einen Schritt nach vorne machen. Uke passt den Moment, wo Tori den rechten Fuß nach vorne setzt, ab, um mit Hane-goshi anzugreifen.
Tori reagiert, indem er die Hüfte nach unten bringt, den linken Fuß in die Mitte hinter Ukes Füße stellt und dabei in die Verteidigungsstellung (Jigotai) geht. Er verteidigt sich, indem er gleichzeitig den linken vorderen Bereich seiner Hüfte vorschiebt und gegen Ukes rechte hintere Gesäßhälfte bringt. Gleichzeitig fasst er mit der linken Hand auf der Höhe von Ukes Gürtel von hinten weit um dessen Hüfte herum bis zur linken Seite. Die rechte Hand zieht er an seine eigene rechte Brust heran, so dass enger Oberkörperkontakt hergestellt wird, und bringt Uke durch Zug nach hinten aus dem Gleichgewicht.
Während Tori beide Knie streckt und den Oberkörper nach hinten lehnt, stößt er mit Schwung die Hüfte nach vorne und schwingt Uke nach vorne hoch, so dass dieser weit ausgehoben wird und dessen Beine dabei nach vorne schwingen.
In diesem Moment setzt Tori zuerst den rechten und dann den linken Fuß nach hinten und dreht sich dabei mit dem ganzen Körper nach links, während er gleichzeitig mit beiden Händen nach unten zieht, so dass Uke genau vor ihm zu Boden geworfen wird.
Als Reaktion auf Ukes Hane-goshi muss Tori mit der linken Hand von hinten möglichst weit um Ukes Hüfte greifen und durch Zug mit der rechten Hand, während diese weiter an Ukes linkem vorderen Revers gefasst hält, engen Kontakt der Oberkörper herstellen, um Uke so in aufrechter Haltung zu kontrollieren. Wenn Tori mit den Armen nicht genug zieht, entsteht eine Lücke zwischen den Oberkörpern und er kann Uke nicht hochheben. Das Hochheben von Uke erfolgt, indem der Impuls, der durch den Schritt mit dem rechten Fuß nach vorne und durch das Hochstoßen der Hüfte erzielt wird, die Federkraft des Streckens beider Beine, sowie die Wirkung des Zurücklehnens des Oberkörpers miteinander gekoppelt werden.
Das Niederwerfen erfolgt, indem etwas Abstand hergestellt wird, dadurch dass erst das rechte und dann der linke Fuß nach hinten gesetzt werden, und dann Uke durch Zug nach unten zu Fall gebracht wird.
Es ist auch möglich, nur den linken Fuß nach hinten zu nehmen un den Körper gleichzeitig nach links zu drehen und Uke dann zu werfen.
Das Herstellen des Abstandes bzw. das Drehen des Körpers dient dazu, Platz zu schaffen, um Uke fallen zu lassen. Dadurch kann Tori Uke mit starkem Zug beider Hände genau nach unten zu Fall bringen. Weil Uke dabei ziemlich hart fällt, muss Tori vorsichtig sein.
Tori kann auch andere Wurftechniken bei deren Ansatz Uke mit dem Rücken zu Tori steht, wie z.B. Uchi-mata, Harai-goshi, Tsuri-komi-goshi oder Seoi-nage mit Ushiro-goshi kontern.
Die günstigste Gelegenheit für Ushiro-goshi ist entweder dann, wenn Tori Ukes Hane-goshi die Wirkung nimmt, indem er ihn umklammert und aus dem Gleichgewicht bringt, oder aber dann, wenn Uke gerade im Begriff ist, wieder in die Ausgangsposition zurückzukehren, nachdem sein Hane-goshi abgewehrt wurde.