Hebeltechniken

    Kansetsu-waza

    Kansetsu-waza (Hebeltechniken) sind Techniken, bei denen das Ellenbogengelenk angegriffen wird, um Uke durch den bei der Ausführung der Griffe entstehenden Schmerz zur Aufgabe zu zwingen.
    Die Hebeltechnik richtet sich im wesentlichen gegen das Ellenbogengelenk und hat zum Ziel, Uke durch Schmerzempfindungen oder Einsicht in die Ausweglosigkeit seiner Lage zur Aufgabe zu veranlassen. Die Hebeltechnik kann bei unsachgemäßem Verhalten zu Verletzungen führen und erfordert von Tori besonderes Verantwortungsbewusstsein. Uke muss bei auftretendem Schmerzgefühl sofort „halt“ rufen oder abklopfen.

      Es wird zwischen zwei Typen unterschieden:

    • Streckhebel (-gatame)
    • Beugehebel (-garami)

    Gelenk

    Kansetsu

    Kansetsu-waza (Hebeltechniken) werden in sieben Gruppen eingeteilt:

      Die Hebelgruppen:

    • Juji-gatame (Kreuz-Streckhebel)
    • Ude-gatame (Armstreckhebel)
    • Ashi-gatame (Beinhebel)
    • Ude-garami (Armbeugehebel)
    • Hara-gatame (Bauchstreckhebel)
    • Waki-gatame (Achselstreckhebel)
    • Kannuki-gatame (Riegelstreckhebel)

    Juji-gatame

    Beim Juji-gatame (Kreuz-Streckhebel) wird der zu hebelnde Arm zwischen Toris Beinen eingeklemmt und gehebelt. Ukes belastetes Bein wird durch Tori weggerissen/weggesichelt. Das sichelnde Bein ist dabei gebeugt. Wenn Ukes Standbein weggesichelt wird, fällt dieser an Tori zu Boden.

    Ude-gatame

    Beim Ude-gatame (Armdrehstreckhebel) wird Ukes Arm fixiert (z.B. durch Toris Genick / Kopf) Tori drückt mit beiden Händen gegen Ukes gestrecktes Ellenbogengelenk und hebelt.

    Ashi-gatame

    Beim Ashi-gatame (Beinhebel) hebelt Tori mithilfe eines oder beider Beine Ukes Arm. Dabei ergeben sich sowohl Streck- als auch Beugehebel. Mit Beinhebel ist hier das Körperteil gemeint, mit dessen Hilfe der Hebel durchgeführt wird und nicht, welcher Körperteil gehebelt wird.

    Ude-garami

    Beim Ude-garami (Armbeugehebel) wird Ukes Arm gebeugt bzw. angewinkelt und gehebelt. Dabei wird der Hebel zwar am Ellbogengelenk angesetzt, wirkt aber oft auch an der Schulter.

    Hara-gatame

    Beim Hara-gatame (Bauchstreckhebel) wird Ukes Arm mithilfe des Bauchs bzw. über den Bauch von Tori gehebelt. Dabei drückt der Bauch aktiv von hinten gegen den Ellbogen des gestreckten Arms. Hara-gatame können sowohl als Streck- als auch als Beugehebel ausgeführt werden.

    Waki-gatame

    Beim Waki-gatame (Achselstreckhebel) wird Ukes gestreckter Arm mit der Seite oder der Achsel festgelegt, um dann den Ellenbogen hebeln zu können.

    Kannuki-gatame

    Beim Kannuki-gatame (Riegelstreckhebel) wird der gestreckte Arm von Uke fest verriegelt, indem er unter der Achsel von Tori eingeklemmt wird und dann am Ellbogen gehebelt wird.